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Der weise König - Ein "Märchen" aus Sicht der Kabbala

 

DER WEISE KÖNIG

Es war einmal ein sehr weiser König, der sich selbst im Spiegel nicht erkennen konnte. Er erkannte sich nicht, weil er alles war, alles und nichts. Der Spiegel warf immer ein gleiches Bild von Vollkommenheit zurück, und das wurde dem König mit der Zeit zu langweilig. Nicht, dass er sich nicht wohlgefühlt hätte, nein, er war vollkommen glückselig. Es störte ihn nur, dass er seine eigene Glückseligkeit nicht teilen konnte. Etwas in ihm sehnte sich, seine Eigenschaften zu verschenken. Aber an wen, wenn es doch ausser ihm nichts gab? Der weise König dachte sich eine große Geschichte aus, die, wenn sie funktionierte, immer sein Geheimnis bleiben sollte.

Vor seinem Schloss hatte er einen Garten. In diesem Garten entsprang ein breiter Fluss, der in einen großen Brunnen floss und gleichzeitig aus ihm heraussprudelte. Er nannte ihn zärtlich „Quelle meiner Sehnsucht“. Der weise König entschloss sich, sein Reich mit anderen zu teilen, doch wer waren die anderen?

Keiner konnte es sein, ausser ihm selbst. Er wusste, dass sein Reich unverändert bleiben musste, denn es gab nichts ausser ihm. So warf er eine Kopie seines Reiches in den Fluss, und der Fluss trug die Informationen bis zum Brunnen, und im Brunnen fielen sie tief nach unten. Der weise König freute sich und hauchte seinen Atem tief in den Brunnen. Als er hinabsah, sah er sein strahlendes Licht, das tief im Brunnen leuchtete.

Er ließ es so lange leuchten, bis sich aus seiner Energie Materie geformt hatte. Alles war gut so, wie es war. So hatte er sein Reich als geistiges Menschenreich geschaffen, und er wohnte in beiden Reichen gleichermaßen. Der weise König lehnte sich zurück und freute sich an seiner Schöpfung. Er beobachtete sein Ebenbild, das er Adam nannte. Adam aber fing an, sich mit ihm zu vergleichen.  Da sprach der weise König: „Es gibt kein Geschöpf, das mir vergleichbar wäre, selbst jene nicht, welche ich nach meinem Bilde erschuf.“

Aber Adam richtete sich nicht nach diesen Worten. Er glaubte, dass er die Eigenschaften seines Schöpfers selbstgerecht für sich in Anspruch nehmen könne.

Der große weise König sah dies mit Unbehagen und schützte sein Werk, indem er sein Licht aus dem Brunnen zurückzog und einen Schirm über sein neu erschaffenes Königreich spannte.  Er setzte das Gesetz von Ursache und Wirkung in Kraft und gab Adam einen freien Willen, mit dem er seine Welt gestalten konnte. Zurück ließ er allerdings seinen Atem, der mit der Zeit eine unbestimmte und unstillbare Sehnsucht nach ihm erweckte.

Hierauf ging der große weise König in seinen Garten und ward von da an der unbewegte Beobachter.

Nach langer langer Zeit schaute der König in den Brunnen und sah einen Menschen, der sich bemühte, ihm zu gefallen.  Ja, dieser Mensch liebte ihn, hatte seinen Atem gespürt und wollte unbedingt Kontakt  zu ihm haben.  Durch die übergroße Liebe zu seiner Schöpfung offenbarte er sich diesem Menschen, küsste ihn auf die Stirn und ließ ihn teilhaben an seinem Werk, alsdann erklärte er ihm die Wege, die zurück zu ihm führten.

Danach  zog sich der weise alte König zurück, aber nicht, ohne seinen Brunnen mit einer Leiter auszustatten, damit alle, die mit dem Herzen suchten, ihn finden konnten. Er teilte die Leiter in verschiedene Stufen, erschuf viele Abzweigungen und Wege, die seiner Schöpfung die Möglichkeit gab, ihn kennen zu lernen. Alle Wege und Abzweigungen enthielten eine seiner Eigenschaften, aber wer wollte, konnte auch auf direktem geraden Weg zu ihm gelangen, sofern er die größte Eigenschaft erlangt hatte, nämlich, alles für den großen weisen König zu tun und ihn mehr zu lieben, als alles auf der Welt.

Als er alles geteilt hatte, schaute er wieder in den Spiegel. Er sah nicht mehr immer das gleiche Bild, sondern er sah die vielen Facetten seiner selbst. Er freute sich sehr, zog sich nun in seinen Palast zurück und legte einen Schleier über seine Existenz.

Nach sehr langer Zeit sah der König, dass in seinem Erdenreich, das er so nannte, nichts mehr so war, wie es sein sollte.  Der Mensch, den er Adam nannte, erschuf Dinge, ohne ihn um seinen weisen Rat zu fragen.  Er benutzte die Fähigkeiten des großen weisen Königs, um sich Götzen zu erschaffen, die ihm dienlich waren und ließ den großen König außer Acht. Er vergaß seinen Schöpfer.  Viele wendeten sich von dem großen König ab und dienten nur noch sich selbst und den materiellen Werten, die die linke Seite in Anspruch genommen hatten. Und so kam es, dass die Leiter im Brunnen immer mehr zuwuchs, denn nur wenige hatten Interesse, diese Wege, die nach Hause führten, einzuschlagen. Nach Hause, zum Schöpfer, wurde einfach zu schwierig und zu anstrengend.

Der große weise König rief alle, die inzwischen zu ihm gelangt waren, zu sich und erklärte ihnen, was geschehen war. Der hohe Rat beschloss, die Leiter vom Unkraut zu befreien. Das Unkraut steht für die schlechten Eigenschaften, in die der Mensch inzwischen verstrickt war, und die gegensätzlich zu den Eigenschaften des Königs standen.

Aber wer konnte das tun?  Es müsste jedenfalls einer sein, der genau die Eigenschaften des großen weisen Königs besaß. Einer, der diese Eigenschaften leben konnte, einer, der sich  nicht verführen ließ und vor allem einer, der den Palast des Königs genau kannte. Der große weise König betrachtete Jeschua, der seit Anbeginn der Zeit in seinem Reich wohnte. Er war sein Ebenbild, und er beschloss, eben diesen  Sohn in sein Erdenreich zu senden, um so den Weg zu ihm frei zu geben. Aber er wollte es den Menschen nicht zu leicht machen und versteckte seinen Sohn so wie sich selbst. Er kam arm ins Erdenreich, erlebte alles, was Menschen tun, aber er war anders. Er blieb seinem Vater, dem großen weisen König, treu und erklärte den Bewohnern des Erdenreiches alle Eigenschaften seines Vaters.

Es dauerte nicht lange, und er hatte sich große Feinde geschaffen. Sie hatten Angst vor ihm, denn durch seine Worte, Zeichen und Wunder gewann er viele Anhänger. Aber der Sohn wusste, dass diese ihm nur wegen diesen Dingen glaubten, und er fand nur ganz wenige, die ihm seiner Worte wegen glaubten.

Es kam, wie es kommen  musste: Seine Feinde, die auch aus den eigenen Reihen kamen, trachteten ihm nach dem Leben. Der Sohn des großen weisen Königs aber wollte lieber sterben, als nur ein Wort seines Vaters als unrichtig oder falsch zu bezeugen.

Als er im Erdenreich starb, stieg er hinab bis in die Tiefen des Brunnens. Er verbrannte mit seinem Licht das Unkraut, machte die Wege wieder frei und stieg die Leiter bis zum großen Fluss hinauf. Dort wartete schon der große weise König in seinem Garten. Zum Lohn gab er ihm ein eigenes Königreich, das genau in der Mitte des Brunnens lag, und er ermächtigte ihn, dass alle, die an ihn, nämlich Jeschua, glaubten, aber noch nicht die Eigenschaften des Königs hatten, die noch verstrickt waren in die Gegenkräfte, diese Kräfte zu einer Einheit zu verwandeln, so dass sie fähig wurden, bis zum weisen König aufzusteigen.  Jeschua vergab ihnen und machte so den Weg frei.

Aber noch heute sind die dunklen Mächte am Werk und versuchen, jeden von der Leiter zu stoßen, die dem großen weisen König begegnen wollen. Viele stehen wieder auf und beginnen, den Weg fortzuführen, viele geben auf, und einige setzen auf den Sohn des großen weisen Königs. Und damit haben sie Recht, denn: „Niemand kommt zum Vater als durch mich.“

Wer an Jeschua glaubt, ist nicht verloren, denn keines seiner Schafe, die ihm der Vater gegeben hat, wird je aus seiner Hand fallen.

 

 

 

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