mirjam arts-of-kinnereth
Startseite | Mirjam | Imprint | Datenschutz
 
          
   
 
 

 
📙 Meine Gedanken
📙Notizen
📙Publikationen
📙Die Spur des Nazareners
📙Natur mit Text
📙Zitate/Lyrik
📘Downloads-PPS-Dateien
📗Fotos und Bilder
 

 

 
Startseite > Meine Gedanken
 

 Wege der Hoffnung - Von der Freude

 

Er schlurfte durch die engen Gassen, und wer ihn beobachtete, konnte meinen, ein müder, alter und kranker Mann käme daher. Er hatte schon bessere Zeiten gesehen, denn früher war er einmal Manager einer großen Firma und verdiente gutes Geld. Er hatte alles, was man sich wünschen konnte, Haus, Auto, eine Yacht im Mittelmeer und eine junge Frau.

Er hätte glücklich sein können, aber es fehlte ihm etwas, das er nicht definieren konnte. Er besuchte fremde Länder, aber in keinem fand er die Antwort auf seine Frage: Was ist der Sinn meines Lebens?

Hat es einen Sinn, ein Haus zu haben?

Hat es einen Sinn, ein Auto zu haben?

Hat es einen Sinn, eine Yacht zu haben?

Hat überhaupt irgendetwas einen Sinn?

So wurde er langsam aber sicher depressiv und zog sich immer mehr von der Welt zurück. Er gab seine Arbeit auf, und auch seine Frau verließ ihn, denn sie konnte seinen Gedanken nicht folgen.

Eines Tages, als er wieder allein durch die Lande zog, traf er einen alten Mann, dessen Augen ihn faszinierten. Sie strahlten Wärme, Güte und Barmherzigkeit aus. Er ließ sich neben ihm auf der Bank nieder und erzählte ihm, obwohl er normalerweise nichts von sich preis gab, seine ganze Lebensgeschichte.

„Ach, mein Sohn“, sagte der alte Mann, „du bist nicht der Einzige, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist. Dies ist nämlich die einzig wichtige Frage, wenn man auf dieser Erde unterwegs ist.“

„Habe ich etwas falsch gemacht, als ich alles verlassen habe?“

„Nein, mein Sohn, du hast nichts falsch gemacht, du hast nur nicht verstanden. Ich erkläre dir das einmal ganz einfach: Du hast von deinem Schöpfer, deinem Vater, gewisse Talente geschenkt bekommen, aber du konntest sie nicht anwenden. Du hast nie an ihn gedacht und ihm gedankt. Er wäre froh gewesen, du hättest dich gefreut und gewusst, von wem du alle deine Geschenke erhalten hast. Wenn du es gewusst hättest, dann hättest du alles zurück geben wollen. Du hättest deinem Vater Freude bereitet und wärst nicht so unglücklich geworden. Aber das ist generell das Problem der Menschen, sie wissen nicht mehr, wer ihr Schöpfer ist. Sie lieben die materiellen Werte, so, wie du sie geliebt hast.“

Der alte Mann erzählte ihm von Gott und von Gottes Sohn, der auf die Erde kam, um solche Menschen, wie er es war, zu retten und heim zu führen. Er erzählte das Gleichnis vom verlorenen Sohn und vom guten Hirten, und je mehr er erzählte, umso mehr wurde dem Anderen bewusst, dass er den Sinn des Lebens gefunden hatte.

„Kann ich das wieder gut machen?“

„Aber sicher, mein Sohn, der Vater liebt dich sehr und ist schon glücklich, dass du ihn überhaupt gesucht hast, und jetzt hast du ihn gefunden, oder?“

„Ich danke dir von Herzen, dass du mir erklärt hast, wer mein wirklicher Vater ist, und dass ich trotz allem geliebt werde.“

Zum Abschied schenkte der alte Mann ihm einen Samen, den Samen einer Sonnenblume.

„Pass gut auf ihn auf, der Samen trägt das Leben in sich. Er wird dich immer an das Gleichnis vom Sämann erinnern.“

So ging er denn zufrieden und glücklich seines Weges.  So wohl hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Er fing sein Leben wieder von vorne an immer im Bewusstsein, dass er sein Leben nicht einem bloßen Zufall verdankte. Er liebte die Sonne, den Mond, die Sterne und die ganze Erde mit allem was sie zu bieten hatte. Immer trug er den Samen bei sich, damit er nie mehr vergessen sollte, wem er alles zu verdanken hatte.

Als sein Leben sich dem Ende zuneigte hatte er keine Angst, denn er wusste ja jetzt, wo sein wirkliches zu Hause war. Bevor er diese Erde verließ suchte er einen Platz für das Geschenk des alten Mannes, denn es war ihm wichtig, dass dieses Samenkorn, das sein Leben so verändert hatte einen besonderen Platz bekam.

Er ging an einer uralten zerfallenen Synagoge vorbei, steckte das Samenkorn in die Ritzen der Mauer, dankte noch einmal dem alten Mann und ging davon.

Er war sich sicher, etwas ganz Besonderes würde zum Leben erwachen, genauso, wie er jetzt wusste, dass er etwas ganz besonderes war.

 

 

 

Druckversion

 

 

 
site social networks webseitenbesucher updates
Sitemap
RSS
Twitter
youtube
Facebook
» 1 Online
» 5 Heute
» 5 Woche
» 860 Monat
» 3630 Jahr
» 3837 Gesamt

Rekord: 111 (17.01.2024)